Donnerstag, 19. Mai 2011

kleine reisebilanz

so, nun sind nicht mal mehr zwei tage übrig bis wir wieder ins flugzeug richtung europa steigen. da wir auf unserer reise so viel erlebt haben, möchte ich nun zum schluss eine kleine bilanz ziehen.

monate gereist: 5
länder bereist: 5
zeit verbracht pro land: ca. 5 wochen argentinien, ca. 4 wochen chile, ca. 2 wochen bolivien, ca. 7 wochen peru, ca. 2 wochen ecuador
im meer gebadet: 4x
wanderungen gemacht (egal ob 1h oder 4tage): ca. 10
menschen kennengelernt: ca. 20
davon schweizer: 5
mit dem bus zu weit gefahren: ca. 4x (war meistens nicht so schlimm, ausser 1x)
beim coiffeur gewesen: 2x (davon bereue ich das 2.mal)
souvenirs gekauft: zu viele
sonnenbrand gekriegt: nur 1x richtig, sonst vernachlässigbar
im bus gesessen: tausende von stunden
km zurückgelegt: noch ungezählt, aber sehr viele
vulkane gesehen: mindestens 15, davon nur 1 in ecuador
tage auf der nordhalbkugel der erde verbracht: 3

was ich vermissen werde: die märkte mit den vielen exotischen früchten und dem schönen gemüse; die anden-landschaft; dass sich das leben hier meist auf den strassen abspielt und deshalb so spannend ist; die kulinarische vielfalt; die beeindruckende tierwelt; dass alles so günstig ist; die vielen erlebnisse und eindrücke; die freiheit des reisens

was ich nicht vermissen werde: die endlosen unbequemen busfahrten; koffer ein- und auspacken; schnarchende zimmergenossen; hunde überall; die limitierte kleiderauswahl des koffers; das ewige frittierte essen (immer nur pommes!); die rastlosigkeit des reisens


letztendlich bleibt nur noch zu sagen: schön war's! und: wenn möglich komm ich wieder...

Montag, 16. Mai 2011

otavalo - markt der märkte

otavalo übertrifft alles! wenn man glaubt, la paz bestehe schon fast aus einem riesigen markt, dann hat man otavalo noch nicht gesehen. das ist wirklich unglaublich.
am samstag wird das sonst eher unscheinbare, verschlafene otavalo zu einem lebendigen, surrenden und farbenfrohen getümmel aus marktständen, käufern, händlern und neugierigen turisten. die ganze innenstadt ist voll, sogar zu fuss gibt es teilweise kein durchkommen, geschweige denn mit einem fahrzeug.

am morgen früh findet etwas ausserhalb der stadt, entlang der panamericana, der viehmarkt statt. hier findet man alle möglichen nutz- und haustiere - von kühen über schweine, ziegen und schafe, bis zu hühnern, kaninchen, meerschweinchen, hunde und katzen. allerdings werden diese nicht immer so liebevoll behandelt. schweine und alle kleineren getiere werden in jutesäcken herumgescheift, körbe mit gestapelten meerschweinchen und kartonschachteln voller kücken stehen herum. man muss aufpassen, dass man nicht auf einen der vielen säcke tritt in dem gewühl von menschen und tieren. wenn ein tier erstanden wurde, wird es abtransportiert. in einem sack, einem auto oder auch, wie wir bei der frau auf dem foto gesehen haben, die zwei kleine schweinchen gekauft hat, auf dem buckel - genau wie jede andere last. an diesem spektakel kann man sich kaum sattsehen!





schön anzusehen sind hier auch die leute. die frauen tragen weisse blousen mit rüschchen und stickereien, lange röcke und immer mehrreihige golden funkelnde plastik-halketten - je mehr umso besser. die männer tragen ihr haar lang, oft in einem zopf, und dazu einen blauen poncho und weisse hosen. lustig sind auch die schuhe: alle tragen einfache stoff-sandalen - die männer weisse, die frauen schwarze.
hier zu sehen ein marktstand, der die goldenen ketten verkauft:





auf dem sich in der stadt ausdehnendem markt findet man alles. wirklich alles. fleisch, gemüse, früchte, getreide, gewürze, kleidung, taschen, haushaltsgeräte, geschirr, stoff, schuhe, und natürlich: ganz ganz viele souvenirs! und zwar nicht nur sachen aus lokaler produktion, sondern artesania aus ganz südamerika. alles kommt hier zusammen. und jeder, der zuvor den souvenirshändlern widerstehen konnte, wird hier schwach. ich bin froh, habe ich vorher nie widerstehen können, so war die versuchung nicht mehr allzu gross. trotzdem ist das farbenfrohe kunterbunt toll anzusehen. nach ein paar stunden ist allerdings die reizüberflutung komplett, und man braucht unbedingt ruhe. und auch wenn man nicht viel geld ausgegeben hat, fühlt man sich wie ausgelaugt und leer von der ganzen handlerei.

wie gesagt: otavalo übertrifft alles, was man mit dem wort "markt" in verbindung bringt - otavalo ist DER markt.

Donnerstag, 5. Mai 2011

letzte etappe: ecuador!

ja, mancora war schön. allerdings gibt es darüber nicht viel zu berichten. wir sind zwei tage an strand oder pool (!) gelegen, haben gebadet, gegessen und bücher verschlungen. mancora ist ein recht lustiger ort. eigentlich nur eine reihe von restaurants und hotels, die am strand und entlang der panamericana aufgereiht sind. es gibt nicht einmal einen briefkasten. dafür haben wir nun einen (für meine verhältnisse) recht ansehnlichen sommer-teint.

gestern sind wir dann endlich nach ecuador gefahren. beim aussteigen aus dem bus um den ausreisestempel zu holen, bin ich doch tatsächlich gestürtzt und hab mir dabei wiedermal den knöchle verstaucht. die unterste stufe war voll hoch, und ausserdem ist der bus noch etwas rückwärts gerollt und aussen stand ein mann, der mich voll gehetzt hat, ich solle aussteigen. so passiert das halt. aber es sieht heute schon etwas besser aus, nicht mehr so geschwollen, und laufen kann ich auch einigermassen. mit wandern ist jetzt aber für die restlichen 2 wochen nix mehr..

der grenzübergang war auch sonst recht interessant. nach der peruanischen grenze mussten wir den bus wechseln, bevor wir zur ecuadorianischen grenzstation kamen. dort stiegen auch ganz viele andere leute ein, die diverse kleine taschen und plastiksäcke in den fächern oberhalb der sitze verteilten. eine frau wollte ausserdem, dass ich ihre tasche halte, was ich aber nicht gemacht habe. offenbar haben die alle irgendwas geschmuggelt, und für den fall, dass der bus kontrolliert würde, könnten sie dann den besitz der schmuggelware abstreiten, da die sachen ja an einem anderen ort im bus platziert waren. lustig nicht? was sie allerdings schmuggelten, haben wir nicht rausgekriegt.

jetzt sind wir also in cuenca, wieder im hochland. auf dem weg hierher haben wir praktisch nur bananenplantagen gesehen - hunderte von kilometern weit. es wirkt als ob ecuador bananen für die ganze welt produzierte - was ja auch stimmt. achtet euch doch mal darauf, woher die schweizer bananen kommen, wenn ihr das nächste mal eine kauft!
cuenca ist eine sehr schöne stadt. tolle kolonialbauten, die noch sehr gut erhalten sind, beeindruckende kirchen und grüne parks. die leute sind sehr freundlich und offen, im vergleich zum hochland in peru oder bolivien. wir haben heute eine city-tour mit so einem touri-bus gemacht (weil ich halt nicht so viel laufen konnte) und da haben wir riesige villen gesehen. die leute sind hier reicher, man sieht es auch ihrer kleidung an, und ausserdem ist alles einiges teurer als in peru. an den dollar müssen wir uns auch etwas gewöhnen - wir rechnen momentan alles mal drei, damit wir einen vergleich zu den peruanischen preisen ziehen können.
in cuenca werden auch die bekannten panama-hüte hergestellt. die sind mega toll - ich musste mir natürlich einen kaufen. allerdings bin ich anscheinend die einzige touristin, die damit herumläuft. alle anderen kaufen nur einen hut und verstecken ihn nachher im hotelzimmer. so wirkt es jedenfalls, denn nur die anderen touristen schauen mich schräg an. mir egal - der hut ist super!


morgen wollen wir noch ins archäologische museum und die hiesigen termalbäder testen und am freitag geht's voraussichtlich weiter nach riobamba, wo uns eine rasante zugfahrt bevor steht. von da aus wollen wir nach banos, was allerdings davon abhängig ist, was der vulkan tungurahua für überraschungen bereit hält...