Samstag, 12. Februar 2011

zuhause bei pablo neruda...

so, da stephie gerade ein schläfchen macht, komme ich heute schon wieder dazu einen blog-eintrag zu machen.

gestern waren wir also in isla negra, im haus von pablo neruda. für jene, die nicht wissen, wer das ist: neruda war ein chilenischer schriftsteller und diplomat, und ausserdem ein passionierter sammler. letzteres erkennt man, wenn man sein haus besucht. es ist vollgestopft mit jeglichen unbrauchbaren sachen, von klavierbeinsockeln über galionsfiguren, käfer und schmetterlinge, instrumente, holzmasken, muscheln, glasflaschen, bis zu kunstvoll geschnitzten pfeifen und bunten steinen. und dann nicht etwa nur fünf exemplare von diesen dingen sondern von 10 aufwärts. das haus ist noch genauso eingerichtet, wie zu seinen lebzeiten, und es sieht also wirklich aus wie ein museum. ich glaube es gibt kaum einen menschen, der mit mehr ausdauer gesammelt hat als neruda. aber man muss sagen, der mann hatte geschmack: es sind wirklich alles ganz tolle stücke und auch schön angeordnet.
witzig an der ganzen sache ist, neruda liebte das meer und die seefahrt, und das ganze haus ist gebaut wie ein schiff: enge türen und treppen, ein sehr kleines badezimmer, gewölbte holzdecken, keine nägel in den brettern sondern holzdübel, usw. er hatte auch ein boot, mit dem er jedoch nie gefahren ist, denn: neruda konnte weder schwimmen noch ein boot lenken, und er wurde ständig seekrank! deshalb hat er sich wohl ein schiff an land gebaut. es gibt noch andere solche kuriositäten, z.b. hat er verschiedene musikinstrumente gesammelt, doch er konnte keines davon spielen. er mochte sie einfach wegen ihrer form.
es war also ein sehr interessanter ausflug, obwohl die führung durchs haus etwas monoton war. und leider durfte man im innern auch keine fotos machen...

gestern abend gingen wir dann noch an ein gratis-openair-konzert hier in valpo, das auf einem grossen steg im meer stattfand. eigentlich hätte es um 5 beginnen sollen, es begann dann aber erst um 7. es traten lauter lokale musiker auf, das meiste war ganz gut, aber da es kalt wurde, mussten wir uns kurz nach 9 schon auf den heimweg machen. heute abend wollen wir nochmals gehen, aber dann nehmen wir etwas wärmere kleider mit.

heute waren wir noch in vina del mar, dem strand- und bade-mekka chiles. es ist aber nicht so schön, wie alle sagen. und man kann im meer auch gar nicht richtig baden, da es viel zu hohe wellen hat und die starken strömungen einen ins meer ziehen, wenn man zu weit reingeht. ich bin dann doch kurz rein, d.h. ich habe mich etwas "eingetunkt", wenn gerade keine grosse welle kam.
wir wollten dann zum zmittag fisch essen, doch gab es dort nur pizza-restaurants! endlich haben wir dann eins gefunden, wo wir recht gute, aber etwas teure, crevetten assen.

valparaiso gefällt mir ausserdem immer besser. hier könnte ich mir sogar vorstellen eine weile zu leben. wir haben uns auch schon mit den lokalen bussen angefreundet, die über die hügel und in die ebene runter fahren. allerdings ist mein magen jeweils nicht besonders erfreut über die fahrt, da es immer recht zackig geht, rauf und runter, und ziemlich schnell um die kurven. aber zum glück sitzt man jeweils nicht so lange im bus...

morgen fahren wir also nach mendoza und wollen dort ein bisschen wein trinken...bis dann!

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