Sonntag, 3. April 2011

cuzco: "compre, amiga, compre!!"

seit einigen tagen sind wir nun in cuzco, der alten inka-hauptstadt. es ist sehr schön hier, was aber dadurch getrübt wird, dass es auch sehr touristisch ist. kein wunder, denn in der nähe befindet sich nicht nur der touristen-pilgerort machu picchu, sondern in cuzco selbst wie auch in der näheren umgebung findet man an jeder ecke ruinen. dies ist auch ein grund, weshalb wir hier so lange bleiben, schliesslich ist das ein paradies für archäologen.

dass es hier so viele touristen gibt, hat zwangsläufig zur folge, dass hier alles sehr teuer ist. angefangen bei den restaurants. ganz extrem wird es aber erst bei den sehenswürdigkeiten. um die ruinen zu besichtigen muss man hier ein "touristen-ticket" kaufen, bei dem die meisten sehenswürdigkeiten wie auch einige museen inbegriffen sind. der preis für das ticket ist absoluter wucher: 130 soles (umgerechnet 43CHF!) blättert man dafür hin. mit studenten-ISIC-card kostet es zum glück nur 70 soles. hinzukommt, dass einige dinge darin inbegriffen sind, die man gar nicht sehen möchte. heute morgen haben wir beispielsweise 4 museen besucht, die alle völliger schrott sind, aber weil sie im ticket inklusive sind, wäre es ja verschwendung, wenn man sie nicht besuchen würde. zum beispiel besteht eines davon aus einem hohen turm mit einer grossen statue obendrauf. im turm drinnen ist nix, man kann nur oben vom turm runterschauen. und das deklarieren sie als museum! und jene museen, die man wirklich anschauen möchte, sind natürlich nicht beim ticket dabei. frustrierend!

viele touristen locken natürlich auch souvenir-händler an. man kann hier kein einziges mal die plaza de armas überqueren, ohne mindestens fünf mal eine massage, drei mal schmuck oder pullover, und sieben mal ein bild angeboten zu bekommen. ausserdem wird man bei jeder gebuchten tour an einen artesania-markt chauffiert, wo es natürlich ganz schöne weiche alpaca-pullover, -kappen, -ponchos zu kaufen gibt. und wie zu erwarten hat es auch bei jeder noch so kleinen sehenswürdigkeit irgendwelche souvenir-händler.
man hat es wirklich nicht einfach als tourist: 1. wird man ständig belästigt ("amiga, amiga! compre, compre!"), 2. muss man jeglichen schönen, weichen, tollen sachen widerstehen, und 3. wenn man etwas kaufen und den preis etwas runterhandeln möchte, kommen sie immer mit der mitleidsschiene ("mucho trabajo, amiga. solo 10 soles, la primera venta hoy!").
irgendwie haben diese leute auch immer das gefühl, man wolle einfach irgendwelches zeug kaufen, egal ob es brauchbar ist. so eine komische puppe brauche ich einfach nicht, auch wenn sie noch so schön ist, amiga! und wenn ich schon eine sonnenbrille auf der nase trage, will ich nicht noch eine zweite kaufen!!
am besten gefallen mir die verkäufer, die gekochten mais bei den sehenswürdigkeiten anbieten. der schmeckt gut und braucht keinen platz im koffer.

aber bitte glaubt jetzt nicht, dass wir uns davon die laune verderben lassen. schliesslich sind die dinge, die wir sehen wirklich sehr schön (abgesehen von den oben erwähnten museen). und die alpaca-schals und -pullover gefallen uns gut und sind sehr weich... und auch wenn wir uns erst am mittwoch auf den inka-trail wagen, und das erlebnis machu picchu noch vor uns haben, sind die übrigen ruinen sehr beeindruckend. zum beweis hier zwei fotos von einer tollen inka-mauer in cuzco, sowie von den riesigen terrassenanlagen von pisac:


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