Dienstag, 22. März 2011

reiche nonnen, chicha, kartoffeln und ein ausflug auf's dach

also...peru. ein schönes land. obwohl sehr ähnlich wie bolivien, gibt es doch einige feine unterschiede. zum einen scheinen die leute wieder offener zu sein. das essen ist anders und die souvenirs teilweise von besserer qualität. dafür sind die preise leider allgemein einiges höher.

seit gestern sind wir in arequipa, einer schönen stadt auf 2600m, mit sehr angenehmem klima. wir sind heute sogar in jupe und t-shirt rumgelaufen - unglaublich, nur schon im vergleich mit puno, wo man pullover und jacken anziehen musste!
viele der häuser in arequipas zentrum sind aus tuffstein erbaut, weshalb man sie die "weisse stadt" nennt. heute haben wir das dominikanerinnen-kloster santa catalina besucht. dieses ist eine kleine stadt in der stadt. bis vor vierzig jahren haben hier die nonnen völlig zurückgezogen gewohnt, ganz ähnlich wie in jenem kloster in potosi. nur ist dieses hier einfach riesig, es umfasst mehr als 2ha! und die nonnen haben in luxus gewohnt: jede hatte ein grosses zimmer inklusive küche, gekocht haben aber bedienstete. sie selbst hatten nur eine aufgabe: beten. das kloster ist sehr schön, mit vielen blumen und bildern, richtigen strassen, plätzen mit brunnen und zahlreichen kreuzgängen - alles rot, gelb oder blau bemalt. (leider habe ich mal an einer roten wand angelehnt...und musste anschliessend meine kleider waschen.)

die plaza de armas von arequipa ist mit abstand der schönste platz aller von uns besuchten städte. die riesige weisse kathedrale ist sowohl bei tageslicht, als auch nachts mit beleuchtung sehr eindrücklich.
heute abend waren wir in einem tollen restaurant essen, wo es "pre-inka" speisen gab. alles wurde in irdenen töpfen und mit holzlöffeln serviert. wir hatten so eintöpfe mit kartoffeln und alpaca-fleisch - mega gut. ausserdem habe ich chicha probiert, das mais-bier der inkas. allerdings hat es mir mit jedem schluck weniger geschmeckt. es ist so ähnlich wie essig mit honig - brrr! nach dem essen wurden wir (wahrscheinlich weil wir die einzigen gäste waren) noch aufs dach geführt, wo man eine super aussicht auf die kathedrale und den platz hat. ganz toll! habe natürlich viele fotos gemacht.

à propos kartoffeln: ihr glaubt nicht wie viele verschiedene kartoffelsorten man hier sieht! rote, gelbe, braune, weisse, violette, kleine, grosse, runde, lange, knorrige, frische, getrocknete, mehlige, usw. auf dem riesigen gemüsemarkt in puno gab es stände, wo eine frau etwa 20 verschiedene kartoffelsorten verkauft hat. anscheinend werden nur schon hier auf dem altiplano in bolivien und peru 2500 sorten angebaut. weltweit gibt es 5000.

morgen wollen wir noch ins museum, wo es wiedermal eine tolle gefrorene mumie haben soll. eigentlich wollten wir hier auch karsten treffen, den wir ja in ushuaia kennengelernt haben. er studiert hier ein jahr lang. allerdings ist noch nicht ganz klar, ob es wirklich klappt - er scheint einen ausgebuchten terminkalender zu haben.
am mittwoch gehen wir also auf eine dreitägige tour in den colca canyon. hoffentlich sehen wir da einige kondore! dann müssen wir um 3uhr morgens aufstehen! was man nicht alles tut um ein paar vögel zu sehen...

ps. wir wissen nun übrigens warum hier die häuser nicht fertiggebaut werden: wenn ein haus nicht fertig ist, muss man keine steuern zahlen. clever, nicht? abgesehen davon, dass es recht hässlich ist und ich es nicht so toll fände in einem unfertigen haus zu wohnen.

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